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BÜFA rüstet sich für die Herausforderungen der kommenden Jahre

Oldenburger Chemieunternehmen treibt Internationalisierung mit Übernahme und Beteiligung an europäischen Unternehmen voran

BÜFA hat bisher in 2022 die Schwierigkeiten, resultierend aus der Corona-Krise, gut gemeistert. Sowohl die Warenverfügbarkeit als auch die Lieferketten haben sich weiterhin stabilisiert. Das Einkaufs- und Beschaffungsmanagement des Oldenburger Chemieunternehmen hat gemeinsam mit verlässlichen Lieferanten während der gesamten Corona-Pandemie seine Kundschaft durchgängig mit Rohstoffen, Produkten und Dienstleistungen versorgen können.

Mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine, der Energiekrise und der hohen Inflation steht BÜFA aktuell wieder vor großen Herausforderungen. Um BÜFA hierfür zu rüsten leitet das Unternehmen nicht nur kurzfristig Energiesparmaßnahmen ein, sondern sichert seine Zukunftsfähigkeit auch durch Akquisition weiterer Unternehmen und Investitionen in Digitalisierung und Innovationen.

„In 2022 haben wir uns in einem schwierigen Umfeld sehr solide behauptet, sogar besser als der deutsche Markt insgesamt“, fasst Felix Thalmann, vorsitzender Geschäftsführer der BÜFA Gruppe die derzeitige Situation zusammen. „Wir haben im laufenden Geschäftsjahr eine erfreuliche Umsatz- und Ergebnisentwicklung verzeichnet, die auch durch die guten Verfügbarkeiten von Rohstoffen beeinflusst worden ist“, ergänzt der kaufmännische Geschäftsführer Ralf Ramke. Der konsolidierte Konzernumsatz der BÜFA-Gruppe stieg in den ersten drei Quartalen um 23 Prozent auf 313 Mio. EUR. Das aufgelaufene Ergebnis liegt leicht über dem Vorjahresniveau.

Gleichwohl bleiben die globalen Märkte volatil und die Erträge stehen nach wie vor unter Druck. „Aufgrund der allgemeinen Prognose für 2023, dass Deutschlands Wirtschaftskraft sinken wird, erwarten wir, dass unter anderem die weiter steigenden Energiekosten und die weltwirtschaftlichen Unwägbarkeiten die Kosten- und Ergebnisseite von BÜFA belasten werden“, gibt Ramke eine Aussicht. Allein in 2022 sind deshalb unter anderem auch die Erzeugerpreise stark gestiegen: Durch die hohen Energiekosten hat sich die Herstellung von Basisrohstoffen um mehr als 20 Prozent verteuert.

„Wir werden aber auch diese nun anstehenden schwierigen Aufgaben gut bewältigen, so dass die Zahl der Arbeitsplätze in der BÜFA Gruppe voraussichtlich stabil bleiben wird“, ist sich Thalmann sicher. BÜFA investiere beispielsweise in neue, energieeffiziente Anlagen und installiere an den Standorten selbst regenerative Energiequellen. „Hier ist es unbedingt notwendig, dass der Ausbau der erneuerbaren Energie durch einfachere regulatorische Rahmenbedingungen und schnellere Genehmigungsverfahren beschleunigt wird“, betont Thalmann.

Zugleich sind kurzfristig Maßnahmen ergriffen worden, um Energie einzusparen und die Kosten einzudämmen. Neben dem Einbau von Schnelllauftoren, um mehr Wärme in den Lager- und Produktionsbereichen halten zu können, wurden Bewegungsmelder in den Laborbereichen für einen geringeren Stromverbrauch montiert, die Batterieladegeräte der Elektrostapler durch leistungsfähigere ersetzt oder Vor- und Nachlauf der Betriebszeiten angepasst. Darüber hinaus wird die Abluftreinigung durch Einbau einer modernen Verbrennungsanlage im autothermen Betrieb, also ohne äußere Energiezufuhr, optimiert. Die Abluft beziehungsweise Prozess- und Raumluft aus der Produktion wird bei diesem Verfahren nicht mehr nur verbrannt und emittiert: die Abluft wird aufkonzentriert, der regenerativen Nachverbrennungsanlage zugeführt, wobei überschüssige Wärme in Kombination mit weiteren Anlagen, etwa Wärmetauschern, als Energie oder Wärme zurückgewonnen werden kann.

Außerdem hält das Oldenburger Familienunternehmen an seinen Digitalisierungs- und Innovationsplänen ungeachtet der aktuellen Entwicklungen fest und treibt seine Internationalisierungsvorhaben konsequent voran. Die Übernahme des niederländischen Unternehmens TriStar im Juli dieses Jahres ist für BÜFA nur ein erster Schritt. Mit TriStar als Hersteller von Industriereinigungsprodukten und Spezialist für Lohnfertigung und Private Labeling erweitert das Geschäftsfeld Cleaning einerseits sein Produktportfolio und erschließt andererseits weitere Märkte in Europa. Durch die Expansion sichere BÜFA auch den Standort in Oldenburg-Ohmstede, erläutert Thalmann. Zudem werde an weitere Kooperationen gedacht und das Oldenburger Chemieunternehmen befinde sich in Gesprächen. Erst vor kurzem hat BÜFA auch eine Minderheitsbeteiligung an dem niederländischen Startup Ferr-Tech unterzeichnet. Das Startup stellt Ferrat(VI) in stabiler und gebrauchsfertiger Form zur Reinigung von Abwasser und Wiederverwendung von Wasser in der Industrie her. Das war bisher nicht möglich und ist Ferr-Tech in einem einzigartigen Verfahren gelungen. Die Partnerschaft bietet BÜFA die Chance, seine Position im Bereich der Spezialchemikalien auszubauen. Zugleich ist Deutschland ein wichtiger Absatzmarkt für diese innovative wie nachhaltige Lösung. Einsatzgebiete für das Produkt FerSol® sind beispielsweise das Kunststoffrecycling oder die Metallindustrie. Die in den industriellen Prozessen anfallenden Abwässer können mit FerSol® effizient und umweltschonend gereinigt werden, wodurch herkömmliche Chemikalien fast vollständig ersetzt werden können. Das gereinigte, antibakterielle Wasser können die herstellenden Betriebe dann wiederverwenden anstatt es zu entsorgen. „Als Familienunternehmen verfolgt BÜFA eine strategische Langfristigkeit und Nachhaltigkeit, aber immer mit einem Blick auf junge Innovatoren, die mit ihren Ideen gut in unsere Geschäftsfelder passen. Die Beteiligung an Ferr-Tech ist dafür ein weiterer wichtiger Baustein“, erläutert Thalmann.